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Presse /Fernsehen: Die Reaktion in der Öffentlichkeit
 

 

Anke Mersmann, Redakteurin der Koblenzer Rhein-Zeitung, begleitete über vier Jahre hinweg diese "anderen Bilder einer Stadt". Mehrmals traf sie sich mit dem Fotografenpaar und setzte sich mit immer wieder neuen Ansichten der Stadt auseinander. Es entstanden vielbeachtete Reportagen. Die Kulturjournalistin brachte die KOvisionen in die Öffentlichkeit - und machte neugierig. Sie verfasste auch das "Schlusswort" zum Projekt.

KOvisionen“: Alles hat ein Ende

Wieso Koblenzer Fotografenpaar sein Langzeitprojekt abschließt.

Koblenz. Dieses eine, allerletzte Bild noch, dann aber soll Schluss sein. Wirklich. Da ist sich das Koblenzer Fotografenpaar Gabi Novak-Oster und Detlef Oster einig. Ein Bild namens „Stolzer Fels“ soll die Reihe beschließen, an der das Paar mehrere Jahre arbeitete, obwohl es eigentlich nicht beabsichtigt hatte, eine solch große Werkgruppe zu schaffen, die unter dem Titel „KOvisionen“ angewachsen ist.
Was ursprünglich als Spielerei gedacht war, was genau genommen sogar aus einem Fehler beim Bearbeiten einer Fotografie am Computer entstand, bekam so viel Zuspruch, dass sich die Osters gern mitreißen ließen. Ihre Idee kam einfach gut an, Ansichten von Koblenz zwar zu fotografieren, sie aber am Computer so zu verfremden, dass neue Ansichten auf die Stadt, ihre Straßen, ihre Gebäude und ihre Flüsse entstehen. Gewagter, wilder, verträumter als in der Realität, extremer in den Perspektiven. Und vor allem in einer satten Farbigkeit. Farbig! Und das bei zwei Fotografen, deren Herz seit Jahrzehnten für die Schwarz-Weiß-Fotografie schlägt – und für Porträtaufnahmen.
Mit ihren „KOvisionen“ gingen die Osters also wahrlich einen komplett anderen Weg. „Es war ein spannendes Experiment für uns“, sagen die beiden. Ein Langzeitprojekt, in das sie hineinwuchsen, einen Stil entwickelten – das sie nun aber abschließen. Warum? „Wir haben das Gefühl, dass wir alle für uns interessanten Motive gefunden haben. Deshalb verabschieden wir uns von den ,KOvisionen'“, sagt Gabi Novak-Oster.

Die architektonischen Schönheiten der Stadt haben sie für diese Reihe fotografiert und stilistisch weitergedeutet genau wie das nie endende, stimmungsvolle Spiel, das Tageszeiten und Wetter mit Rhein und Mosel treiben. Osters haben markante Punkte wie den Ehrenbreitstein samt Festung festgehalten sowie kleine Feinheiten im Stadtbild.
All diese Motive haben sie am PC bearbeitet, Element um Element in einem Bild gestaucht, gezerrt, verfremdet, komprimiert und in andere Farben getaucht, sodass die Koblenz-Motive zwar noch erkennbar bleiben, aber doch zu ganz neuen, malerisch-grafisch erzeugten Orten und Stadträumen werden.
Mehr als 90 Bilder entstanden auf diese Weise. 2013 fingen die Osters mit dem künstlerischen Verfremden ihrer Fotos am PC an, per Zufall, als eine Bildbearbeitung missglückte, wie Detlef Oster erzählt. Allerdings fanden er und seine Frau Gefallen an diesem Missgeschick, das die Initialzündung für die „KOvisionen“ sein sollte. Und nach den Osters konnten sich bald viele andere Betrachter kaum an den anderen Ansichten auf die Stadt sattsehen.
Mehrere Ausstellungen folgten, in der Seilbahn waren die „KOvisionen“ monatelang zu sehen. Unter anderem folgten ein Jahreskalender und Bildbände, die das Projekt begleiteten. Ein Hotel statteten Osters mit ihren Werken aus, fanden Abnehmer für etliche Fotos, nicht nur in Koblenz. Mehrere ihrer Bilder gingen ins Ausland. „Mit diesem Zuspruch haben wir nicht gerechnet“, sagen beide. Er war eine Überraschung, die sie genossen.
Und doch: Die „KOvisionen“ sind abgeschlossen – allerdings nicht ohne dass Osters noch neue Bilder geschaffen hätten. Dieses Mal mit Motiven aus dem Welterbetal, von der Loreley beispielsweise. Das Fotografenpaar hat sich die Freiheit genommen, den Fels noch dramatisch steiler am Rhein aufragen zu lassen – „Engpass“ heißt das Bild treffend.
Auch „Stolzer Fels“, das erklärte letzte Bild der „KOvisionen“, spielt mit Perspektivverschiebungen: Schloss Stolzenfels thront wuchtig über dem Fluss, lässt die Häuser am Ufer noch winziger erscheinen. Quietschbunt ist dieses letzte Bild. Fast scheint es so, als hätten Osters ein letztes Mal alle Farbkanäle in der Bildbearbeitung weit geöffnet, bevor sie sich wieder ihrer anderen großen Leidenschaft in der Fotografie zuwenden: dem Schwarz-Weiß. Und natürlich den Menschen.
Neue Werke und Klassiker der „KOvisionen“ sind in einem großformatigen Bildband versammelt. Er dokumentiert das Projekt abschließend und kann über das Ehepaar Oster bestellt werden.

 


„KOvisionen“ schweben über dem Rhein

Aktion Koblenzer Fotografenpaar zeigt seine etwas anderen Ansichten der Stadt in der Seilbahn

Von unserer Redakteurin Anke Mersmann

Koblenz. Da schwebt die „Lichtgestalt“ heran und gleitet vorüber. In der Talstation der Seilbahn warten Gabi Novak-Oster und Detlef Oster lieber auf die nächste Kabine, sie lassen ein paar Touristen den Vortritt, die mit der Seilbahn hinauf zur Festung fahren möchten. Also werden die Gäste auf ihrer Fahrt über den Rhein von der „Lichtgestalt“ begleitet – so lautet der Titel eines der Bilder, die das Koblenzer Fotografenpaar derzeit in 14 Kabinen der Seilbahn ausstellt. Das Werk zeigt die Skulptur des Kurfürsten Balduin auf der nach ihm benannten Brücke, die Ansicht ist verzerrt, aus der Perspektive gehoben und in Nachbarschaft zu Florins- und Liebfrauenkirche gestellt.

Mehr als 40 Arbeiten

Genau so, mit einer mal mehr, mal weniger verzerrten, verschobenen oder auch gestauchten Sichtweise, bildet das Paar seine Heimatstadt seit einer Weile ab, schafft neue, eigenwillige und die Fantasie beflügelnde Sichtweisen der Stadt. „KOvisionen“ heißt die Serie, mehr als 40 Arbeiten sind derzeit auf Vorder- und Rückseite von Bildtafeln in den Kabinen der Seilbahn zu sehen. Die Kunst der Osters schwebt also über den Rhein – mit der RZ ist das Paar für einige Fahrten zugestiegen.

So hoch über dem Fluss hinauf zur Festung zu gleiten, in Begleitung der eigenen künstlerischen Arbeit, lässt das Paar nicht unbeeindruckt. Es sei schön, die Bilder in der Seilbahn zeigen zu können, sind sich beide einig, insbesondere auch, weil sich mit einem Male Menschen aus aller Welt sich mit ihren etwas anderen Ansichten auf Koblenz auseinandersetzen. „Viele Orte erkennen sie natürlich nicht, wir sind aber beispielsweise sehr viel auf unsere Arbeit zur Aussichtsplattform angesprochen worden, weil sie dazu direkt einen Bezug finden“, erzählt Gabi Novak-Oster. Mit ihrem Mann hatte sie jüngst für einige Tage einen Infostand an der Talstation aufgebaut, an dem sie mit Seilbahngästen über die „KOvisionen“ ins Gespräch kamen. Niederländer, Australier, Spanier, viele deutsche Touristen sowie Koblenzer sprachen die beiden laut Detlef Oster an. Dabei kam quasi unisono die Frage auf, ob es sich bei den Bildern im Original um Gemälde handele.

Als das Paar über dem Rhein von diesen Nachfragen erzählt, lachen beide. „Wir können absolut nicht malen“, meint Detlef Oster. Dafür aber fotografieren. Leidenschaftlich gern nehmen die ehemalige Redakteurin der Rhein-Zeitung und der frühere Pressesprecher des Rhein-Lahn-Kreises ihre Kamera zur Hand. Und so sind es denn auch durchweg Fotografien, aus denen die „KOvisionen“ entwickelt werden. Für ihre Stadtansichten nehmen sie sich die Freiheit, Orte und Wahrzeichen in Koblenz zu verfremden.

Bilder entstehen am PC

Mausklick um Mausklick, in unzähligen Arbeitsschritten am Computer, zerren, stauchen und strecken sie Gebäudeensembles oder Skulpturen, betonen architektonische Details, holen sie aus räumlichen Kontexten, setzen sie befreit in satte Farbigkeit. Da schippert beispielsweise das verschachtelt wirkende Ausflugsschiff „Cäcilia“ unter Seilbahn und Festung entlang, die überraschend nah zueinander gerückt sind. Da schießt ein Feuerwerk gleich noch höher in den Himmel über dem riesig über den Fluss thronenden Ehrenbreitstein, der künstlerisch überhöht und fast grafisch anmutend daherkommt.

Diese und viele Arbeiten mehr haben die Osters für die schwebende Ausstellung ausgewählt. Darunter auch „Kreuzung“, eine ineinander verschobene Ansicht von Seilbahnkabinen über dem Fluss, unter die sich der Bug eines Kreuzfahrtschiffes schiebt. Zu dieser Arbeit sind die Osters mittlerweile in die Kabine gestiegen, samt einer Gruppe Touristen aus Texas. Die genießen, kaum überraschend, erst einmal die Aussicht von der Bergstation kommend auf den Rhein hinab, registrieren dann aber das Bild. Und dass dann just auch noch die Künstler mitfahren, überrascht umso mehr.

Blick vom Rhein aufs Bild

Wie diesen Touristen geht es vielen Menschen an diesem Vormittag: Erst fasziniert die Aussicht, dann kommt der Blick auf die Fotokunst. „Wie Hundertwasser“, sagt eine Frau aus der Nähe von Tübingen. Ein anderes Paar hingegen guckt verdutzt auf die Frage, ob ihnen die etwas anderen Ansichten der Stadt ins Auge gefallen seien. Die Frau schüttelt den Kopf, deutet auf ihre zwei Kinder: „Wir haben nicht darauf geachtet. Wir hatten die Kabine mit dem Glasboden und waren abgelenkt“, erzählt sie, bevor sie in Richtung Festung geht. Auf der Rückfahrt hinab dürfte ihr Blick vom Rhein garantiert auf die „KOvisionen“ geschweift sein, welche Bilder auch immer sie begleitet haben.

 
 


Andere Bilder einer Stadt

Projekt Gabi Novak-Oster und Detlef Oster haben ihre Serie „KOvisionen“ fortgesetzt

Von unserer Redakteurin Anke Mersmann

Koblenz. Wenn die Idee da ist, ist die Uhrzeit vergessen. Tag, Nacht, was macht das schon, wenn sich ein Einfall mit einem Male ins Bewusstsein drängt. Gabi Novak-Oster und ihr Mann Detlef Oster scheren sich jedenfalls nicht um Schlafens- oder Essenszeiten, wenn es um ihre Fotografie geht. Es sind die Bilder der Serie „KOvisionen“, die das Koblenzer Fotografenpaar manches Mal mitten in der Nacht aus dem Bett treiben und vor den Computer ziehen, um dort Mausklick für Mausklick andere Ansichten von Koblenz zu schaffen. Die gibt es zwar so nicht in der Realität, trotz ihrer künstlerisch-verzerrten Wirkweise können sie ihren realen Kern aber nicht leugnen.

Großformatige Arbeiten

Seit mehr als einem Jahr arbeitet das Paar an den „KOvisionen“. Nach einer ersten Phase (wir berichteten) sind in den vergangenen Monaten etliche neue Bilder entstanden, die derzeit als Großformate in der Sparkasse Koblenz zu sehen sind. Augenfällig ist beispielsweise ein Werk, das die Aussichtsplattform auf dem Festungsplateau zeigt. Diese haben die beiden 65-jährigen Osters digital quasi neu konstruiert. Verzerrt, gestreckt und gestaucht sind etliche einzelne Bildelemente. Der Effekt: Die wuchtige Plattform wirkt in sich verschachtelt, gedrungen und kurioserweise doch wie ein fragiles Gebilde, auf dem wiederum Figuren aus der Perspektive fallen.

In einem anderen Bild spiegelt sich ein steinerner Löwe in der Wasserfläche vor einem der Zirkularbauten am Kurfürstlichen Schloss. Die Figur verschwimmt fast im farbig verwirbelten Nass, das bereits den blumig-grünen Hintergrund geschluckt hat. In diesem Bild wirken etliche unterschiedlichen Strukturen, die die Osters aus der ursprünglichen Fotografie herausgekitzelt, betont oder auch verwischt haben. „In der Anfangszeit ging es uns in den Bildern um Perspektive und Form, jetzt interessieren wir uns für Farbe und Struktur“, sagt Gabi Novak-Oster.

Hauptmotiv der frühen „KOvisionen“ ist die Silhouette der Altstadt, wie sie sich im Laufe der Jahreszeiten, in unterschiedlichen Lichtstimmungen sowie bei Wind und Wetter zeigt und dabei stets mit der Mosel im Dialog steht: Der Fluss ist ihr Spiegel, ihr Begleiter, mal harmonisch, mal aufgewühlt. All diese Stimmungen hat das direkt am Moselufer wohnende Paar in unzähligen Fotografien festhalten. Etliche davon hat es für seine frühen „KOvisionen“ mit satten Farben und ungewöhnlichen Proportionen dramatisiert.

Radius erweitert

Für die neuen Bilder haben die Osters ihren Radius erweitert. Sie arbeiten weniger Flussstimmungen heraus – gleichwohl ist das neue Bild „Moselgold“ an Dramatik kaum zu überbieten –, sondern schauen mehr auf die ganze Stadt. Die Seilbahngondeln sind mehrfach zu sehen oder auch eine reizvolle, typisch leicht verzerrte Panoramaansicht aus einer Gondel auf Koblenz hinab. In seiner Farbigkeit und mit seinen gedrängten, verzerrten Details ist es ein optisch überbordendes Bild.

Nüchterner, fast malerisch wirkt da die „Schlagfrau“, ein Werk, das auf einer Detailaufnahme von der Historiensäule in der Altstadt basiert. „Dort haben wir stundenlange ausprobiert, bis wir das beste Motiv gefunden haben“, erzählt Detlef Oster, dem es ebenso wie seiner Frau wichtig ist, dass den bearbeiteten Bildern ein Foto zugrunde liegt, mit dem beide voll und ganz zufrieden sind. Die „Schlagfrau“ mit den drei rudernden Figuren ist letztlich aus so einer Fotografie entstanden. In ihrer Bearbeitung spielen die Osters wieder mit verzerrten Strukturen, verpassen dem abgebildeten, eigentlich so festen Material Bronze einen wächsernen, weichen Eindruck.

Ein Effekt, der ausschließlich Klick für Klick in Photoshop entstanden ist, wie Detlef Oster betont. „Wir arbeiten mit keinem Filter, den wir übers Bild legen und dann die Software mal machen lassen“, sagt er. Er und seine Frau verändern die Vorlage „Fitzel für Fitzel“, strecken einzelne Bildbereiche und stauchen sie wieder. So kommen die strukturreichen Effekte zusammen.

Pure Dynamik bringen sie beispielsweise ins Bild „Feuer und Flamme“. Das Basisfoto wurde bei Rhein in Flammen aufgenommen, wo sich erleuchtete Gebäude und das Glitzern und Glühen der Feuerwerkskörper dank einer langen Belichtungszeit quasi ins Bild brennen durften – eine Vorlage, die wie gemacht dafür ist, sie mit Dutzenden von Mausklicks zu dramatisieren und aus ihre eine „KOvision“ erstehen zu lassen. Ewig wollen sich die beiden diesem Projekt übrigens nicht mehr widmen. Ein Jahr auf jeden Fall noch, dann aber könnte Schluss sein, prognostiziert Detlef Oster. Die Herzen der beiden schlagen ja schließlich für die Schwarz-Weiß-Fotografie.

Die Bilder der „KOvisionen“ sind noch bis zum 25. September in der Sparkasse, Bahnhofstraße 11, zu sehen. Weitere Infos unter www.kovisionen.de

RZ Koblenz und Region vom Freitag, 18. September 2015, Seite 22

 
  Katrin Wolf von TV Mittelrhein gestaltete einen sehr dichten Beitrag
über KOvisionen und das Fotografen-Ehepaar Gabi Novak-Oster
und Detlef Oster.


Zum TV-Beitrag 


Homepage TV-Mittelrhein
     
 


Zwei Fotografen und ihre „KOvisionen“

Projekt Gabi Novak-Oster und Detlef Oster schaffen andere Bilder einer Stadt

Von unserer Redakteurin Anke Mersmann

Koblenz. Menschen in alltäglichen Momenten, festgehalten in Schwarz-Weiß-Fotografien. Motive, die eindringlich, anrührend und ehrlich sind. Für solche Fotos sind Gabi Novak-Oster und Detlef Oster bekannt, seit mehr als 30 Jahren dokumentieren beide mit feinem Gespür menschliche Augenblicke, erzählen von ihnen in Nichtfarben. Die Schwarz-Weiß-Fotografie ist die Passion des Paares, sein Stil, der sich in mehr als drei Jahrzehnten ausbildete. Und doch: Für ein Langzeit-Fotoprojekt fließen jetzt Farben ins Werk der beiden ein. In diesen neuen Bildern lassen sie dokumentarische Aspekte außer Acht und experimentieren mit Farbtönen, Proportionen und Computertechnik. Und: In den Motiven steht nicht der Mensch im Vordergrund, sondern Koblenz.

Inspirationsquelle waren das Licht, der Himmel und das Wasser der Mosel. Und die Altstadt, deren Silhouette sich im Zusammenspiel dieser drei Komponenten stets atmosphärisch verändert.

Stimmungen faszinieren

Mal steht sie pittoresk in der Abendsonne da, sich in der Oberfläche der stillen Mosel spiegelnd. Mal scheinen Gebäude und Kirchtürme Wind und Wetter unter dramatischen Wolken trutzen zu müssen, während der aufgewühlte Fluss gen Deutsches Eck strömt. Es sind unterschiedliche Stimmungen wie diese, die Gabi Novak-Oster und Detlef Oster faszinieren.

Beide leben vis-à-vis der Koblenzer Altstadt auf der anderen Seite der Mosel. Dort, vor ihrem Balkon, zeigt sich die Altstadt im Laufe der Jahreszeiten im steten Wechsel. Tut sie es auf besonders spektakuläre Weise, greift einer der beiden zur Fotokamera, um den Moment festzuhalten, mal als Schnappschuss, mal als Langzeitbelichtung. Diesen bildgewordenen Augenblick nehmen sie sich später wieder am Computer vor, zerfasern und strecken ihn, um ihn dann zu stauchen und mehr.

Die so entstandenen Bilder zeigen eine verzerrte, spielerisch-künstlerische Sicht auf die Stadt, perspektivisch in sich schwankende und sich verschiebende Gebäude, die sich in gesättigten Farben emporstrecken. Vereinzelt wirken die Motive wie gemalt, surreal und abstrahiert, während andere Bilder kaum bearbeitet scheinen. Ein kleiner Bruch in der Perspektive spielt dann letztlich aber doch mit der Sehgewohnheit.

„KOvisionen“ nennt das Ehepaar seine Arbeiten, dahinter steht eine inzwischen stattliche Serie an Bildern. Dabei legen beide Fotografen großen Wert darauf, dass die ursprüngliche Fotografie ein „A-Bild“ ist, wie Gabi Novak-Oster sagt.

Gutes Fotomotiv als Basis

„Das ist die Voraussetzung für eine weitere Bearbeitung: Die Basis für alles Weitere muss ein richtig gutes Foto sein.“ Da bleiben die Osters ihrem Anspruch an ihre Arbeit treu, auch wenn die Stadtansichten nicht konträrer zur Schwarz-Weiß-Fotografie sein könnten, für die das Herz des Paares nach wie vor schlägt. Auch fehlt den „KOvisionen“ ein journalistisch-dokumentarischer Charakter, der den Aufnahmen sonst zu eigen ist: Gabi Novak-Oster arbeitete mehr als 30 Jahre lang für die Rhein-Zeitung und machte sich mit ihren Reportagen in Text und Bild einen Namen. Auch ihr Mann hat einen journalistischen Hintergrund und war fast 25 Jahre Pressesprecher des Rhein-Land-Kreises.

Zwar überlegen beide, wie aus einem Foto die spätere ungewohnte Ansicht der Stadt entstehen kann, es ist aber in erster Linie Detlef Oster, der die Bilder am Computer bearbeitet, ein Foto teils Ausschnitt für Ausschnitt und Ebene für Ebene in Photoshop verfremdet. Ein Geduldsspiel, zumal das Paar häufig drei Aufnahmen im XXL-Format zu letztlich einem Teilpanorama zusammenfügt.

Die kleinteilige Arbeit schreckt beide jedoch nicht, im Gegenteil. Sie sind so von ihr und vor allem von den Ergebnissen angetan, dass sie die Motivsuche inzwischen nicht mehr auf Ansichten der Altstadt am Moselufer beschränken, sondern die gesamte Stadt durchstreift haben. Das Kurfürstliche Schloss, die Festung, die Seilbahn und der Schängelbrunnen sind ebenso fotografiert wie Details aus dem Stadtbild – und natürlich verfremdet. Die Serie wächst, das Paar hält seine Arbeiten regelmäßig in Bildbänden fest, verschenkt dann und wann ein Exemplar. Die Arbeiten öffentlich zu zeigen, ist bislang nicht geplant. Aber, meint Detlef Oster, „man soll nie nie sagen“.

Weitere Eindrücke zu den etwas anderen Stadtansichten auf Koblenz gibt es unter www. kovisionen.de. Infos zudem Projekt und Bildbänden unter Telefon 0261/988 83 88

 

 

 

 

 
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